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Borkener Freilandpalmen

Freilandpalmen im Westmünsterland

Im Freiland ausgepflanzte Palmen findet man im Münsterland recht selten. Über die Jahre scheitern die meisten Hobbygärtner an der Überwinterung. Eine einzige zu kalte Nacht im Winter reicht aus, und eine jahrelang gewachsene Freilandpalme stirbt ab, wenn das rechtzeitige Anbringen eines geeigneten Winterschutzes versäumt wurde.
Dennoch ist auch bei uns mit dem richtigen Winterschutz die Haltung von Freilandpalmen möglich. Der Aufwand für den Winterschutz ist vor allem von der Kälteverträglichkeit (Frosthärte) einer Palme abhängig. Während Trachycarpus fortunei, die chinesische Hanfpalme, selbst in sehr kalten Wintern nur einen einfachen Passivschutz benötigt, muss für weniger frostharte Arten wie z. B. Phoenix canariensis (Kanarische Dattelpalme) oder Brahea armata (Blaue Hesperidenpalme) ein beheizbarer Frostschutz vorgesehen werden. Dabei lohnt es sich, in eine gute Isolierung mit Styrodurplatten zu investieren, denn dann reicht auch für 2,50 m hohe Schutzbauten eine einfache 100 W Glühbirne als "Heizung".


Da auch die frosthärtesten Palmen keine Dauerfröste unter - 15 °C überleben, benötigen alle Freilandpalmen in einem sehr kalten Extrem-Winter einen Schutz. Das gilt auch für Palmen, die von Händlern als "winterharte" Palmen verkauft werden.
Gerne übertreiben Verkäufer auch bei der Angabe der Minimaltemperatur, welche die angebotenen Palmen im Freiland angeblich schadlos überleben. So wurde z. B. meine bei OBI gekaufte Brahea armata als "frosthart bis - 15 °C" ausgezeichnet. Bei einer Brahea armata sollte man aber schon froh sein, wenn sie eine Temperatur von - 8 °C mit mehr oder weniger starken Blattschäden überhaupt nur überlebt!

Generell empfiehlt es sich nicht, die Frosthärte einer Palme auszureizen, indem man erst bei Temperaturen in der Nähe des Minimalwertes schützt, den die Palme gerade noch überlebt: Wenn die Palme solche Grenztemperaturen überlebt, dann hat sie im Frühjahr massive Frostschäden zu verzeichnen. Es ist ein immer wieder mal von geschäftstüchtigen Verkäufern kolportiertes, aber nicht zutreffendes Gerücht, dass man Freilandpalmen durch Aussetzen von möglichst tiefen Temperaturen "abhärten" könne. Die Frosthärte einer Palme ist vielmehr genetisch vorgegeben und kann bei der gleichen Art von Individuum zu Individuum nur leicht variieren. "Trainieren" kann man die Frosthärte eine Palme jedoch nicht. Lediglich bei frisch ausgepflanzten oder sehr jungen Freilandpalmen gilt, dass die Fosthärte nach einigen Jahren zunimmt. In diesen Fällen liegt die Ursache im noch unvollständigen Wurzelsystem, das sich erst nach ca. zwei Jahren im Freiland voll entwickelt.


Die hier gezeigten Freilandpalmen und anderen Exoten haben in meinem Garten bereits mehrere Winter ausgepflanzt überstanden. Infos zum Winterschutz sind im Seitenheader verlinkt (Theorie sowie Praxis der Winterschutzbauten).

Sofern ich dazu mal Zeit finde, werde ich diese Website um die von mir aus Samen gezogenen Kübelpalmen ergänzen. Im Navigationsmenü dieser Seite sind diese vorerst in dunkelgrauer Schrift noch inaktiv gesetzt.

Gute Informationen zur Haltung von Freilandpalmen findet man auch in einigen Spezial-Foren. Nachfolgend habe ich Foren verlinkt, die ich selber gelegentlich nutze:


Anzucht diverser Palmen im Wintergewächshaus (2012)
Palmenanzucht

XButiagrus (Topfpalme, links der Bildmitte) und ausgepflanzte Brahea armata (rechts im Bild) im Jahr 2018
Brahea und XButiagrus 2018